Geografie – Sternchenkurs Projekt zum Thema:
„Nachhaltige Raumentwicklung für den Raum Dorf“

Inhaltsverzeichnis:


Vorwort
Einleitung

* 1.1 Definition
* 1.2 „Das Europadorf“

Hauptteil

* 2.1. Grundgedanke
* 2.2. Befragung der „Alt – und – Neumeinsdorfer“
* 2.3. Wirtschaftsauswirkungen
* 2.4. Natur und Umwelt

Auswertung

* 3.1. Wurde der Grundgedanke erreicht ?
* 3.2. Wird dieser Raum weiterhin nützen ?

4. Schlussbemerkung

* 5. Quellenverzeichnis

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Vorwort:

Wir haben uns im Rahmen des Geografie Sternchenkurses und des dazugehörigen Projektes für den Raum „Dorf“ entschieden. Dabei wollten wir uns intensiver mit dem Europadorf befassen, welches in der Nähe Rosslaus gelegen ist und ein Ortsteil dieser Stadt darstellt. Wir hatten uns letztendlich für dieses Thema entschieden, da wir selbst in einem Dorf leben, der Eine in Vockerode und der Andere in dem Europadorf. Somit wollen wir mit diesem Projekt die Probleme, Vor -und Nachteile eines solchen Baus von verschieden Seiten beleuchten.

1.Einleitung:

1.1 Definition

Die Nachhaltige Entwicklung wird heute oft mit den drei Kreisen der Zieldimensionen Umwelt, Wirtschaft und Gesellschaft, ergänzt um die Zeit- und die Nord-Süd-Dimension, dargestellt. Somit soll Folgendes dargestellt werden:

* Wirtschaftliche, gesellschaftliche und ökologische Prozesse sind mit einander verbunden. Das Handeln öffentlicher wie auch privater Personen darf nicht allein und eindimensional erfolgen, sondern muss die drei Dimensionen Umwelt, Wirtschaft und Gesellschaft einbeziehen.
* Nachhaltige Entwicklung bedeutet mehr als Umweltschutz. Wir die Befriedigung all unsere Bedürfnisse benötigen auch wir ökonomisches Wohlergehen und ein sozial gesichertes Umfeld.
* Die Auswirkungen des heutigen Handelns müssen in die Zukunft einberechnet werden (intergenerationeller Aspekt), damit die künftigen Generationen ihre Bedürfnisse auch befriedigen können.
* Nachhaltige Entwicklung erfordert einen langfristigen Wandel der Strukturen in unseren Ökonomischen- und Sozialensystemen mit dem Ziel, den Umwelt- und Ressourcenverbrauch unter Wahrung der wirtschaftlichen Leistungsfähigkeit und des sozialen Zusammenhalts dauerhaft auf ein für jeden tragbares Niveau zu senken.
* Globale Unterschiede sind dabei auch zu berücksichtigen (Nord/Süd-Aspekt). Der heutige Lebensstil in den Industrieländern ist ökologisch nicht globalisierbar. Nachhaltige Entwicklung will die Lebensqualität insbesondere für den großen Teil der Weltbevölkerung, welcher in bitterer Armut und unter Menschen unwürdigen Verhältnissen lebt, langfristig verbessern.

1.2. „Das Europadorf“

In diesem Abschnitt wollen wir das Europadorf etwas näher darstellen, um einen vorläufigen und groben Überblick über diesen Raum zu beschaffen.

Alles begann 1992 als ein Projekt für die Landesaustellung für Bauen und Wohnen in Europa gesucht wurde. Das Ziel dieses Wettbewerbes war es, kosten – und flächensparend zu bauen, ohne das dabei Wohn – und Lebensqualität beeinträchtigt werden. Gleichzeitig sollten die Beiträge landestypische Bauweisen und Gestaltungselemente repräsentieren. Das Europadorf erfreute sich internationaler Begeisterung und erhielt durch das einmalige Baukonzept am 1.7 1992 den Zuschlag zur Landesaustellung.

Nach der Suche geeigneter ausländischer Investoren begann der Bau der Siedlung am 10. Juli 1992. Insgesamt wurden 12 Investoren aus 7 Länder ausgewählt. Die Fläche des Dorfes, welche bis dahin ungenutzt war, beträgt ca. 10 ha und umfasst mehr als 240 Wohnungen und Häuser. Im Sommer 1994 konnten die ersten Häuser bezogen werden. Das Areal beinhaltet auch einen Teich, einen Spiel – und Sportplatz.

2. Hauptteil:


2.1 Grundgedanke:

Der Grundgedanke dieses Projektes war es kostengünstig zu bauen, ohne dabei den ökologischen Aspekt zu missachten. Die Bedingung war es, aber trotzdem europäische Bauelemente zu vereinen und ein modernes Baukonzept zu schaffen. Obwohl es nicht einfach war ausländische Architektur mit deutschen Richtlinien zu vereinbaren konnten die meisten Ideen umgesetzt werden. Ein Problem war es z.B. die sehr steilen und schmalen Treppen der Holländer in ein dennoch nach deutschen Verordnungen zu bauendes Haus zu integrieren. Dabei musste wie so oft ein Kompromiss eingegangen werden. Ursprünglich kostete ein Quadratmeter, welcher zu bebauen war, 5000 – 6000 DM. Dieses Projekt sollte beweisen, dass der Bau auf ein Minimum an Kosten reduziert werden konnte und somit nur 3000 DM pro Quadratmeter anfielen.
2.2. Befragung der Neu – und Altmeinsdorfer:
2.2.1.Neumeinsdorfer:3

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Die demografische Befragung ergab, dass die Neumeinsdorfer in sehr unterschiedlichen Jahren in das Europadorf gezogen sind. Dabei sind 40% der Befragten 1994, 30% um 2000 und 30% nach 2004 zugezogen. Die Gründe für diese Endscheidung waren meistens mehr Platz für den ungefähr gleichen finanziellen Aufwand und die einmalige Verbindung zwischen Wohnraum und Natur. Dabei wurde zusätzlich die sehr gelungene Verkehrsanbindung und der trotzdem geringe Lärmpegel gelobt. Die Frage, ob sie zu den sogenannten Altmeinsdorfern Kontakt hätten, antworteten 70% mit Nein und 25% mit Ja. Der Rest berichtete, dass sie durch familiäre Verhältnisse einen Kontakt zu diesen hätten.

Auf die 5. Frage, ob sie einen Unterschied zwischen sich und den „Ureinwohnern“ spüren würden, sagten 100%, dass sie es nicht tun würden. Der größte Teil der Familien erklärte uns, dass das Europadorf zukünftig keine Veränderung mit sich bringen wird, aber der Freundes – und Bekanntschaftskreis sich in den Jahren erweitern wird.

Die Zufriedenheit bei den Bewohner war beispielhaft, nur einige erzählten uns, das sie geringe bauliche Veränderung, wie z.B. größere Garagen vornehmen würden.

Die Bevölkerung des Europadorfes stimmte in dem Punkt überein, dass sie keine Umzugspläne hätten. Ein Familie antwortete sogar: “ Dann hätten wir uns nicht dieses Haus gekauft!“
2.2.2.Altmeinsdorfer:4

Nach der Umfrage kamen wir zu dem Ergebnis, dass 55% der Altmeinsdorfer seit 1975, 35% seit 1950 und 10% schon ihr ganzes Leben lang hier wohnen.

Die Interviewpartner antworteten auf die Frage warum sie hier wohnen mit dem Grund der Familie. Entweder hatten sie sich selbst diesen Standort ausgewählt oder mussten mit ihren Eltern bzw. diese mit ihren Eltern dort hin ziehen. Auf die 3. Frage antworteten uns die Altmeinsdorfer, dass sie zwar befragt wurden, aber sie den Bau des Europadorfes nicht ablehnten. Erst als Schäden an den Häuser durch den Bau der Straßen entstanden sind, beschwerten sich die Bewohner über das Projekt. Durch das Interview mit Herrn Koschig konnten wir Hintergrundinformation über diesen Vorfall erhalten. Er berichtete uns, dass nach der Beschwerde über die Schäden an den Häuser eine Untersuchung angestellt wurde, welche belegte, dass nicht der Straßenbau Schuld daran war, sondern der schlechte Bau der Häuser in den 50er Jahren. Dieser Bericht wurde aber nie veröffentlicht, da davon ausgegangen wurde, dass die Altmeinsdorfer dies eh nicht geglaubt hätten. Die befragten Bewohner eschoffierten sich fast bei der Frage, ob sie einen Unterschieden zwischen sich und den Neumeinsdorfern merken. Sie erzählten uns Geschichten darüber, dass die „Neuen“ ihnen ihr geliebtes Schwimmbad wegnehmen würden, indem sie es schließen lassen. Dies bestätigte sich nach dem Gespräch mit Herrn Koschig nicht, da sich beide Parteien für die Erhaltung des Schwimmbades einsetzten und den „Sport – und Traditionsverein“ gründeten. Insgesamt kann man auch von den Altmeinsdorfern sagen, dass sie mit der momentanen Situation zufrieden sind und nichts daran ändern würden.
2.3.Wirtschaftsauswirkungen:

Ein provisorischer Parkplatz, der von der Bundeswehr geschaffen wurde, um den Besuchern der Landesausstellung für Bauen und Wohnen in Europa einen Parkplatz zu sichern, legte den Grundstein für den Lebensmittelmarkt, welcher den größten wirtschaftlichen Aufschwung für das Europadorf und Meinsdorf darstellt. Diese Fläche wurde dann von der „Edeka AG & Co. KG“ gekauft und ein Discounter gebaut.

In der Zwischenzeit wechselte sich jedoch der Besitzer, sodass heute ein „NP-Markt“ diese Räumlichkeiten nutzt. Ein naheliegender „Tante Emma – Laden“ wurde dadurch jedoch nicht benachteiligt, da dieser die örtliche Postannahme, seit der Fertigstellung des Europadorfes, übernimmt. In dem Interview mit dem Besitzer haben wir herausgefunden, dass der Gewinn nur wenig beeinträchtig wurde, da der Umsatz durch die Paketannahme stabil geblieben ist und die Älteren Bewohner immer noch gern zu dem kleinen Lädchen kommen. In den Anfängen des Europadorfes eröffnete man in Altmeinsdorf eine örtliche Sparkasse, welche aber in den letzten Jahren geschlossen wurde und nun nur noch ein Sparkassenterminal auf dem Parkplatz des Lebensmittelhandels vorhanden ist. Durch den Bau gab es nicht nur Wirtschaftsauswirkungen für Meinsdorf, sondern Rosslau musste 500 Beschäftigte aus aller Herren Länder aufnehmen und konnte so eine Umsatzsteigerung in der Zeit des Baus in dem Hotel und Gastwirtschaftgewerbe erleben. Dies erfuhren wir von Herrn Koschig, der dieses multikulturelle Erlebnis mit viel Engagement ermöglichte.

4.Schlussbetrachtung:

Die Arbeit über dieses Thema gestaltete sich nicht einfach, da nur sehr wenige Quellen über das Europadorf und seine Nachhaltigkeit vorhanden waren. Somit mussten wir uns selbst viele Gedanken machen und häufig Interviews mit den Beteiligten führen.

Dennoch war die Zusammenarbeit als 2 man(n) große Gruppe sehr von Vorteil, da man die Aufträge besser koordinieren konnte und es kaum Dinge gab die wir für uns allein gemacht haben. So konnten wir immer auf dem gleichen Arbeitsniveau bleiben und unsere Erkenntnisse zusammentragen. Dies wird auch bei dem Vortrag von Vorteil sein, da beide im Bilde sind.

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Wissen verdoppelt sich, wenn man es teilt.
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