Andreas Gryphius
Tränen der Vaterlandes

Das Gedicht “Tränen des Vaterlandes” von Andreas Gryphius wurde 1636 geschrieben und angeregt durch den 30-jährigen Krieg, seine Folgen und das Leid der Menschen. Es handelt von dem brutalen Ausmaß und der Problematik des Krieges.
Jede einzelne Strophe steigert ihre Beschreibung der Brutalität. Der ersten Strophe kann man somit die Überschrift ,,Mittel des Krieges geben, da hier dem Leser deutlich gemacht wird mit welchen Waffen gekämpft wurde. In dieser Strophe wird die Armut (Z. 4) der Menschen geschildert. Schon in der zweiten Strophe des Gedichts steigert sich drastisch die Brutalität dieses Krieges. Das lyrische Ich erzählt vom Morden, Vergewaltigen und somit von der ,,Wirkung des Krieges auf die Bevölkerung. Es werden die schlimmsten Ereignisse des Krieges aufgelistet, wie das Feuer, die Pest und der Tod (Z .9). Alles wird zerstört und vor gar nichts halt gemacht (Z. 6ff.). Nach den ersten beiden Strophen kommt es zu einem Einschnitt. Die dritte Strophe beschreibt die Länge des Krieges und den Opfern, die dieser mit sich führt. Die letzte Strophe weist auf die Tatsache hin, dass der Krieg den Menschen den Glauben geraubt hat. Dieser Raub ist schlimmer als der Tod, das Feuer und die Pest (Z.13).

Man kann davon ausgehen, dass das lyrische Ich den Krieg miterlebt, dies erkennt man durch Wörter wie ,,wir (Z. 1), ,,ich (Z.15).
In der Überschrift ,,Tränen des Vaterlandes verbirgt sich eine Metapher, welche für ein weinendes Land steht. Die Beschreibung der Mittel des Krieges, in der ersten Strophe, wird durch zahlreiche Stilmittel verstärkt. Gryphius wendet eine Hyperbel in der ersten Zeile an (ganz; mehr den ganz), diese verstärkt die Situation im Land und das Ausmaß. Mit dem Reim in Zeile 4 (,,Schweiß und Fleiß), gibt das lyrische Ich die Armut, die durch den Krieg den Menschen widerfahren ist, wieder. Auch in der zweiten Strophe wird die Situation sehr bildlich dargestellt und der Leser befindet sich im Kriegesschauplatz. Die Auswirkungen der Brutalität werden sichtbar. Die Gebäude, ,,Kirch und ,,Türm (Z. 5), stehen für die Sicherheit. Ein Turm ist üblicherweise groß und stabil, doch geht diese Stabilität im Krieg verloren. Auch das Gotteshaus gewährt den Gläubigen keine Zuflucht mehr, da dieses ,,umgekehret (Z. 6) ist. ,,Das Rathaus (Z. 7) dient für die Ordnung, welche nicht im Krieg vorhanden ist, da auch das zerstört wurde.. Durch diese Beispiele erkennt man, dass die Peiniger vor nichts halt machen. Mit der Akkumulation in Zeile 9 (,,Feuer, Pest und Tod), wird das Leid verbildlicht und somit die das Mitfühlen des Leser bewirkt. Nun erfolgt der Einschnitt, wie schon oben genannt. Die Alliteration ,, Schanz und Stadt (Z. 11) soll die Aufmerksamkeit auf die noch laufende Schlacht und Opfer lenken.. Die Alliteration ,,Seelen Schatz weist auf das schlimmste Ereignis hin. Denn erst jetzt wird dem Leser gezeigt, dass nicht das Feuer, der Hunger, gar die Pest das schlimmste war (Z. 16), sondern der Verlust des Glaubens. Ihnen wurde mit dem Raub des Glaubens der letzte Halt genommen und somit die Würde und Hoffnung.
Mit seinem Gedicht zeigt Andreas Gryphius die Brutalität des Krieges und dass durch ihn sowohl physische als auch psychische Folgen bei Menschen verbleiben.

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Interpretation Tränen des Vaterlandes
Wissen verdoppelt sich, wenn man es teilt.
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