50 Jahre Elysee-Vertrag: Fehlstart einer Freundschaft

Der Elysée-Vertrag gilt als wichtige Etappe der deutsch-französischen Aussöhnung – und führte zunächst zu Argwohn und Enttäuschung.
Mit Wiegelöschern trocknen Mitarbeiter des Elysée-Palasts vorsichtig die Unterschriften von Konrad Adenauer und Charles de Gaulle. Kristalllüster spenden Licht, das sich widerspiegelt in hohen Spiegeltüren. Es ist ein Dienstagabend im Saal Murat des Amtsitzes des französischen Präsidenten in Paris, kurz vor 18 Uhr. Der längliche Tisch, an dem der deutsche Kanzler und der französische Staatspräsident sitzen, ist mit Samt bespannt. Als auch Premierminister Georges Pompidou und die beiden Außenminister Gerhard Schröder und Maurice Couve de Murville unterschrieben haben, ergreift de Gaulle bewegt das Wort: “Übervoll ist mein Herz und dankbar mein Gemüt, nachdem ich soeben mit dem Kanzler der Bundesrepublik Deutschland den Vertrag über die Zusammenarbeit zwischen Deutschland und Frankreich unterschrieben habe. Niemand auf der Welt kann die überragende Bedeutung dieses Aktes verkennen.” Es wende sich nicht nur das Blatt einer langen und blutigen Geschichte der Kämpfe und Kriege, “sondern zugleich öffnet sich das Tor zu einer neuen Zukunft für Deutschland, für Frankreich, für Europa und damit für die Welt”.

Elysée-Vetrag
Wissen verdoppelt sich, wenn man es teilt.
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