Zar Peter der I.

Peter I., eigentlich Pjotr Alexejewitsch Romanow, wird am 30. Mai 1672 geboren. Als jüngster Sohn von 14 Kindern und als Kind aus zweiter Ehe ist er zunächst nicht für die Zarenwürde vorgesehen. Es wird weder auf seine Manieren noch auf seine Bildung Wert gelegt. Nachdem sein Vater 1676 stirbt, wird zunächst sein großer Bruder Fjodr zum Zar ernannt. Nach dessen Tod wird er mit 10 Jahren von den Moskauer Ständen zum Zar erklärt. Doch schon wenig später, wird seine gesamte Familie von einer Elitetruppe getötet. Verstört und von Misstrauen gekennzeichnet, besteigt Peter am 27. April 1682 den Zarenthron. Bis er 18 Jahre alt ist, regiert seine Halbschwester für ihn, dann reißt er die Macht an sich.
In seinen ersten Regierungsjahren beschäftigt er sich hauptsächlich mit dem Aufbau einer schlagkräftigen Armee. Nachdem Peter der Große von einer längeren Reise durch Europa zurückkehrt, will er sein Land nach europäischen Maßstäben modernisieren, geht jedoch brutal und rücksichtslos vor. Für ihn gibt es “zweierlei Untertanen, nämlich verständige und wohlgesinnte, aber auch unverständige und boshafte, die meine guten Absichten weder einsehen, noch erkennen”.
Er reformiert von der Kirche bis zum Staatsdienst alles, was Tradition hat. Besonders große Veränderungen nahm er in der Verwaltung seines Landes vor. So schuf er das Amt des Bürgermeisters und den Senat, der neue Gesetze vorbereitet und als oberste Verwaltungsinstanz fungiert. Er förderte verstärkt die Wirtschaft durch den Bau von Großbetrieben und der Unterstützung und Gründung von Privatunternehmen, sowie Manufakturen, führte Reformen im Schulwesen, das Verbot des Tragens von Bärten und nichteuropäischer Kleidung (die die weiterhin den traditionellen Bart tragen wollten, mussten eine Bartsteuer bezahlen), die stärkere Zentralisierung und Bürokratie der Verwaltung, eine Schriftreform (es wurden die kyrillischen Buchstaben verwendet), den julianischen Kalender, sowie die Erstellung einer Adelsrangtabelle ein. Damit baute er einen Dienstadel auf, der nicht mehr nur nach dem Abstammungsprinzip, sondern nach dem Leistungsprinzip gebildet wurde, sodass sich auch bürgerliche für solche Posten qualifizieren konnten. Auch gründete er neue Schulen, Russlands erstes Museum und 1703 erscheint in seinem Auftrag Russlands erste Zeitung. Peters Antwort auf Widerstand ist grausam: Seinen Sohn Aleksej lässt er zu Tode foltern, weil er ihn der Verschwörung verdächtigt. Er richtete sich außerdem sehr an den Merkantilismus. Unter Peter dem Großen wird das russische Reich zu einer der stärksten Weltmächte. 1703 gründet er die Stadt St. Petersburg, die er 1710 zur Hauptstadt des russischen Reichs erklärt. 1721 folgten eine umfassende Kirchenreform und das „Geistliche Reglement“. Er führt 21 Jahre lang Krieg und baut sein Imperium immer weiter aus. 1721 nimmt er – zusätzlich zur Bezeichnung Zar – den Kaiser-Titel an. Das Volk litt oft unter den vielen Kriegen die er geführt hatte, denn in seiner gesamten Regierungszeit gab es nur zwei Jahre ohne Krieg. Vier Jahre später, am 8. Februar 1725, stirbt Peter der Große im Alter von 52 Jahren an einer Krankheit. Ein Jahr vor seinem Tod hatte er noch veranlasst, dass Findelkinder eine handwerkliche Ausbildung bekommen sollten. Seine zweite Frau, Katharina I., herrschte nach seinem Tod über Russland, starb jedoch zwei Jahre später ebenfalls. Ihr folgte der Sohn von Aleksej als Peter II.
Peter der I. sah die Kirche als sehr starken Gegner seiner Reformen an.
Peter der Große war insgesamt zweimal verheiratet. Aus der ersten Ehe stammte sein Sohn Aleksej (den er später umbrachte). Danach heiratete er 1712 Marta Alexeewna Skawronskaja (spätere Zarin Katharina). Aus dieser Ehe stammten 9 Kinder. Jedoch starben bis auf Anna (1708-1728) und Elizabeth (1709-1761) (spätere Zarin Elizabeth) alle schon im frühen Kindesalter. Seit seiner Kindheit interessierte sich Peter für Segelboote. Er besaß ein eigenes Segelboot und lernte damit umzugehen. Mit den Jahren entwickelte sich eine große Leidenschaft für die Schifffahrt und Navigation.

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Zar Peter I. (Peter der Große)
Wissen verdoppelt sich, wenn man es teilt.
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