Diabetes
Aufgabe 1)
Ursachen
Ganz allgemein: Insulinproduktion bzw. – aufnahme (in den Zellen) ist gestört
Bei Diabetes Typ1 ist die Ursache die Störung der insulinproduzierenden Zellen in der Bauchspeicheldrüse durch die Antikörper. (Warum dies geschieht unklar) Man vermutet, dass das genetisch bedingt ist. Das kann aber auch auf Grund von körperfremden Antigenen geschehen.
Bei Typ2 sind die Hauptursachen ungesunde Ernährung (Übergewicht) und ungesunde Lebensweise(z.B. nicht genügend Bewegung).Das ist häufig ein Phänomen das in Wohlstandsländern auftritt (Metabolische Krankheit).So dass die Insulinproduktion gestört wird. Das kann aber auch angeboren sein
2)
Physiologische Ursachen
Typ1: Störung der insulinproduzierenden Zellen in der Bauchspeicheldrüse durch die Antikörper. (Autoimmunreaktion)
Typ2: Insulinresistenz in den insulinabhängigen Zellen (und z.T. Ausfall der insulinproduzierenden Inseln in der Bauchspeicheldrüse (durch Überbelastung)).Die genauen Ursachen der Insulinresistenz, sind noch unklar. Man weiss aber, dass es vererbt werden kann und dass die Fettleibigkeit eine Rolle spielt
Folgen(Typ1)
Gloukoseaufnahme in den Zellen findet nicht mehr statt (stark reduziert)
Glukoseproduktion in der Leber verläuft ungehemmt (Gluconeogenese)
Blutzuckerspiegel steigt kontinuierlich
Zucker wird durch Harn ausgeschieden (Da die Niere überbelastet wird)
Folge(Typ 2)
Gloukoseaufnahme in den Zellen ist stark reduziert
Insulinüberproduktion (Hyperinsulinismus)
Relative Insulinmangel (Blutzuckerspiegel steigt)
Überproduktion von Glocagon & Resistenz der Leber auf die Gluconeogenese hemmende Wirkung des Insulin => Die Gluconeogenese verläuft ungehemmt
3)
Betroffene Organe
Typ1:
• Bauchspeicheldrüse (insulinproduzierenden Betazellen)
• Insulinabhängige Zellen/ Gewebe
• Leber, produziert übermässig viel Glucose um den scheinbaren Mangel auszugleichen
• (Niere indirekt)
Typ2:
• Zellmembran (insulinabhängiger Zellen) => sie werden/ sind resistent
• Bauchspeicheldrüse => muss viel mehr Insulin produzieren (geht irgendwann kaputt)
• Leber , resistent auf die Wirkung von Insulin (Gluconeogenese hemmende)
4)
Kurve
Beim Belastungstest lässt man die Person eine Traubenzuckerlösung trinken.
Gesunde: Die Glucosekonzentration steigt am Anfang zwar stark an, stabilisiert sich aber nach relativ kurzer Zeit. Die Insulinkonzentration steigt nach kurzer Zeit an und sinkt langsam ab.
Typ1: Die Glucosekonzentration steigt stark an und bleibt auf einem sehr hohen Niveau. Die Insulinkonzentration ist sehr tief, und steigt nur schwach an.
Typ2: Die Glucosekonzentration steigt stark an und sinkt langsam wieder ab (am Anfangsstadium) oder bleibt auf einem relativ hohen Niveau (im Endstadium). Die Insulinkonzentration steigt sehr stark an und bleibt auf ein sehr hohes Niveau.

Beide Werte beziehen(adipöser Altersdiabetiker= Endstadium, Prädiabetiker= Anfangsstadium) sich auf Typ2
5)
Typische Symptome
Typ1:
• Hoher Blutzuckerspiegel
• Gewichtsabnahme
• Durst ,Häufiges Wasserlassen
• Wadenkrämpfe, Bauchschmerzen
• Erbrechen
• Sehstörung
• Konzentrationsstörung ,Müdigkeit
• Kopfschmerzen
• (bei schwerwiegenden Fällen: Aceton-Geruch im Atem)
• Trockene Haut
• Anfälligkeit für Infektionen (geschwächtes Immunsystem)
• Schlechte Durchblutung

Typ2:
Symptome treten erst spät im Verlauf der Krankheit auf. Meist bleibt es am Anfang unerkannt, da der relative Insulinmangel durch eine Überproduktion ausgeglichen wird. Meist treten allgemeine Symptome auf wie Müdigkeit, Schwächegefühl, Sehstörung und Infektionsneigung.
6)
Gemeinsamkeiten
Die Störung des Glucosehaushalts ist bei beiden Diabetes Typen gleich:
• Zu hohe Blutzuckerkonzentration, (im fortgeschrittenen Krankheitsverlauf)
• Glucosemangel in den Zellen
• Erhöhte Gluconeogenese in der Leber
• Allgemeine Symptome wie Müdigkeit, Hunger, häufiges Wasserlassen, Durst
Unterschiede
Typ1 Typ2
Keine (nur selten) Insulinresistenz Insulinresistenz
Absolute Insulinmangel Relative Insulinmangel
Eher selten (in der Bevölkerung) Häufiger (in der Bevölkerung)
Insulinkonzentration im Blut : sehr tief Insulinkonzentration im Blut: normal-hoch
Häufig Untergewicht (durch erhöhter Gluconeogenese) Meistens Übergewicht (zwar kein direkter Zusammenhang mit Diabetes)
Tritt schon früh auf Tritt meist erst im Alter auf
Wird schon früh erkannt (akut) Wird erst spät erkannt (meist schleichend)
Das Risiko es zu erben ist relativ gering (33% bei Zwillinge) Das Risiko es zu erben ist relativ hoch (praktisch 100% bei Zwillingen)
Lebenslange Insulintherapie ist die einzige Behandlungsmöglichkeit Wird meist mit Umstellung des Lebensstill „behandelt“
Störung im Immunsystem Störung in den Zellen

7)
Behandlung
Typ1: Diabetes Typ1 wird nur mit Insulinersatzpräparaten behandelt. Damit kann man die Krankheit jedoch nicht heilen, sondern nur schwerwiegende Schänden aufgrund von Insulinmangel vorbeugen. Diese Therapie muss man das ganze Leben lang durchführen. Bei der Behandlung muss man in regelmässigen Abständen den Blutzucker messen und je nach Bedarf die nötige Menge Insulin spritzen. Häufig verwendet man auch Insulinpumpen(siehe 9).
Typ2: Bei Typ2 wird meist bevor man eine Insulintherapie einschlägt, versucht die Patienten dazu zu bewegen einen gesünderen Lebensstil zu führen und möglichst Gewicht zu verlieren (Gewichtsverlust verringert den Blutzuckerwert z.T bis zu einem Normalwert).Meist versucht man bei Diabetes Typ2 Patienten auch auf einen normalen Blutdruckwert zu achten, da einerseits Diabetes Typ2 häufig zusammen mit Bluthochdruck auftritt (metabolische Krankheit), andererseits weil ein erhöhter Blutdruck kombiniert mit Diabetes zu Komplikationen in kleineren Kapillaren führt und somit die Augen, kleinere Nerven etc. schädigt. Nur wenn man es nicht schafft mit einem gesünderen Lebensstil seinen Blutzuckerwert zu stabilisieren, behandelt man die Patienten medikamentös (Nicht unbedingt immer mit Insulin).
8)
Risikofaktoren
Typ1:Da man vermutet dass es genetisch bedingt sein kann, gibt einen gewissen Risikofaktor für Verwandte von Diabetes Typ1 Patienten. (Am grössten für eineiige Zwillinge mit 33%).Aber auch folgende Umwelteinflüsse können das Risiko für Diabetes Typ1 erhöhen:
• Diabetogene (Diabetes auslösende) Viren
• Antigene die ähnliche Strukturen wie Insulin aufweisen (dadurch greift der Körper auch Insulin an)
• Bafilomycine (schädigt die Langerhans’schen Inseln in der Bauchspeicheldrüse)
• Vitamin-D-Mangel
• Atemwegsinfektion in Säuglingsalter
Typ2
Bei Diabetes Typ2 gibt es verschiedene Risikofaktoren. Der Hauptrisikofaktor ist jedoch Übergewichtigkeit. Man vermutet, dass das Retinol Binding Protein 4 (RBP-4), welche bei Fettleibigen Menschen im Überfluss produziert wird die Empfindlichkeit der Muskel- und Leberzellen auf Insulin vermindert. Zudem gibt es auch einen genetischen Faktor. Die Wahrscheinlichkeit eine Insulinresistenz zu erben ist hoch (50% falls ein Elternteil Diabetes Typ2 hat und nahezu 100% bei eineiigen Zwillingen).Und auch bei Typ2 Diabetes hat Vitamin-D-Mangel eine begünstigende Wirkung.
9)
Herstellung von Insulin
Früher wurde Insulin aus den Bauchspeicheldrüsen von Tieren (Hunde, Schweine etc.) extrahiert. Heutzutage kann das Gen das für die Insulinproduktion verantwortlich ist aus der menschlichen DNA extrahiert werden und in Mikroorganismen „gezüchtet“ werden. Diese ist identisch mit den Insulin im menschlichen Körper. In der Behandlung von Diabetes jedoch wird nicht nur „normaler“ Humaninsulin sondern auch abgewandelte Formen verwendet, die länger wirken. Denn Patienten, die regelmässig Insulin spritzen müssten ansonsten ununterbrochen Insulin spritzen. Die längere Wirkungsdauer erreicht man indem man die Insulinmoleküle chemisch verändert. Zudem enthalten Insulinspritzen nicht reinen Insulin (das Hormon), sondern auch andere Zusatzstoffe. Bei Typ1 Patienten wird häufig auch eine Insulinpumpe verwendet, welche den Blutzuckerwert selber misst und die nötige Menge Insulin selber injiziert.

10)
Erklärung der Symptome
• Wasser lassen: Übermassig viel Zucker im Blut sorgt dafür das die Nierenschwelle erreicht wird und somit die Niere den Zucker durch den Urin ausscheidet. (Die Nierenschwelle ist die Menge Zucker den die Niere absorbieren kann). Man muss übermässig häufig urinieren, da das Lösen von Zucker viel Wasser braucht.

• Durst: Man muss häufig Wasserlassen und verliert dabei auch viel Flüssigkeit. Falls nicht genug Wasser aufgenommen wird, kann es zur Austrocknung des Körpers kommen. Deshalb hat man ein stärkeres Durstgefühl, nämlich um die fehlende Menge Wasser, durch eine erhöhte Wasseraufnahme auszugleichen.

• Hunger: Da die insulinabhängigen Zellen kein (oder zu wenig) Zucker erhalten haben sie Energiemangel und das Gefühl der Blutzucker sei zu tief (Sie haben Energiemangel, da sie den Grossteil ihre Energie aus der Glucoseverbrennung erhalten.) Deshalb hat man das Gefühl man müsse mehr essen. => Man hat Hunger. Ausserdem werden Muskel- und Fettzellen abgebaut, auch deswegen versucht der Körper durch vermehrte Nahrungsaufnahme die fehlende Nährstoffe zu beschaffen.

• Gewichtverlust: Der Körper versucht durch Fettverbrennung, die fehlende Energie (da die Zellen nicht genügend Glucose aufnehmen können, fehlt ihnen Energie) zu beziehen. D.h der Körper versucht seine Hauptenergiequelle, den Zucker durch Fett zu ersetzen. Ausserdem hat Insulin ein Fettabbau hemmende Wirkung d.h. wenn es nicht genügend Insulin hat wird mehr Fett abgebaut.

• Muskelschwund: Auch die Muskelmasse wird abgebaut um die fehlende Energie zu beschaffen. Der Körper versucht die nötige die Energie durch Gluconeogenese aus den Proteinen zu erhalten.

• Müdigkeit: Man hat Energiemangel, da die insulinabhängigen Zellen zu wenig Nahrung kriegen. Um die Zellen nicht überzubelasten, versucht der Körper die Körperfunktionen zu reduzieren. Ausserdem kann durch Wassermangel der Körper austrocknen was auch zur Müdigkeit führt. Allgemein kommt noch hinzu, dass der Körper, durch das Fehlen seiner Hauptenergiequelle, in einem Dauerstresszustand ist.

• Durchblutungsstörung: Da dem Körper Energie fehlt versucht er durch den Abbau von Fetten die Energie zu beschaffen. Doch als Abbauprodukte entstehen freie Ketonkörper, die ins Blut gehen. (Bei hohen Konzentrationen kann es auch zu einem Acetongeruch im Atem kommen.) Die Ketonkörper verursachen, dass die Durchblutung sich verschlechtert. Die Durchblutungsstörung kann bis hin zu Gefässerkrankungen und schwerwiegende Schäden in kleine Blutgefässen führen.

• Sehstörung: Die sehr feinen Blutadern in den Augen können bei Durchblutungsstörungen, überbelastet werden (Mikroangiopathie). Sie können durch die freien Ketonkörper verstopft werden und ausfallen. Dadurch kommt es zu akuten Durchblutungsstörungen im Bereich der Augen und zu Ausfall der Augenfunktionen. Im schlimmsten Fall sogar zu irreversiblen Schäden (Blindheit).

• Bewusstsein verlieren: Die Unterzuckerung ist die Hauptursache für einen Ohnmachtsanfall (Hypoglykämischer Schock). Unterzuckerung ist ein häufiges Problem bei Diabetikern, da sie ihre Blutzuckerwerte nicht kontrollieren könne, können schon kleine Veränderungen in der Zuckeraufnahme zu Unterzuckerung führen. Da dem Hirn nur Zucker als Energielieferant zur Verfügung steht, kann das Fehlen von Zucker Störungen im Hirn verursachen und zu Ohnmacht führen.

• Komma: Koma tritt auf Grund von fehlendem Insulin oder auf Grund von erhöhten Insulinbedarf (z.B in Stresssituationen) auf. Der Auslöser für das Koma ist meist eine falsche Insulindosierung. Man unterscheidet dabei zwischen zwei verschieden Formen. Die erste ist das sogenannte hyperosmolares Koma. Der Insulinmangel führt zu hohen Blutzuckerwerten. Der hohe Blutzuckerwert führt dazu, dass sehr viel Wasser ausgeschieden wird und der Körper austrocknet. Falls der Körper zu stark austrocknet, ohne dass die fehlende Wassermenge durch trinken wieder aufgenommen wird, kann es zu einem Koma kommen. Die zweite Form ist das sogenannte ketoazidotisches Koma. Das tritt meist bei Typ1- Patienten auf. Nebst dem hohen Blutzuckerwerten, werden viele Fette und Eiweisse abgebaut. Das führt zu einem hohen Anteil an Ketonkörper und zur Übersäuerung des Blutes. Die Kombination aus Übersäuerung und Austrocknung des Körpers führt zu einem Koma.

fd7450dd2c404cf49ee5661f0a605995 - Diabetes
Diabetes
Wissen verdoppelt sich, wenn man es teilt.
Abonnieren
Benachrichtigen von
guest
0 Comments
Inline-Feedbacks
Alle Kommentare anzeigen