– Die Macht einer Suchmaschine –

Ich glaube keiner von den Anwesenden hier hat noch nie etwas von Google gehört. Im Informationszeitalter ist googeln bereits ein Synonym für im Internet suchen geworden. Daran wird bereits deutlich, wie dominant Googles Stellung im Bereich der Suchmaschinen ist. Es ist ein Fakt, dass 90% der Internetsuchen über Google ablaufen. Na und?! Was ist daran so schlimm werden manche denken.

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Gift für die Marktwirtschaft

Monopolartige Stellungen sind, wie das jeder in Sozialkunde gelernt hat, Gift für die Marktwirtschaft. Google hat einen Umsatz von 10,6 Mrd Dollar im Jahr und ist an der Börse mehr wert als Chysler und die Deutsche Bank zusammen. Das resultiert aus den hohen Besucherzahlen und den Unmengen an Geld, die Google für Werbung bekommt. Die Werbung von Google erscheint auch auf anderen Webseiten, da deren Webmaster daran mitverdienen wollen. Es ist bereits auf fast jeder Seite Google Werbung zu sehen (80 % der Internetwerbung läuft über Google)!
Google als alleiniger Ansprechpartner für Werbung im Internet – Diese Entwicklung muss man sehr kritisch betrachten.

Zensur

Die Monopolstellung von Google hat auch direkte Wirkung auf uns. Wenn ich bei Google einen Suchbegriff eingebe, erwarte ich eigentlich, dass ich relevante Informationen dazu erhalte. Doch wer entscheidet was relevant ist? Google erstellt einen Index seit einiger Zeit nicht mehr rein maschinell. Es wird gezielt manipuliert. Was wir als Suchergebnis bekommen entscheidet Google. Bei uns wird, so denken wir jedenfalls, recht wenig zensiert. Doch wenn man einen Blick nach China wirft, so sieht das ganz anders aus. Dort wird die Pressezensur des Regimes von Google, einem eigentlich unabhängigem Unternehmen, unterstützt. Sucht man bei Google.cn nach Bildern vom Tiananmenplatz, so erhält man Propagandabilder, bei uns hingegen würden Bilder von niedergeschlagenen Protesten angezeigt werden.
Man sollte nicht unterschätzen, welchen Einfluss Google auf unsere Meinungsbildung hat und was für Macht daher in Googles Händen liegt.

Datenschutz

Des Weiteren ist Google aus Sicht des Datenschutzes bedenklich. Es ist bekannt, dass Google Daten von Suchanfragen speichert und so weiß, was wir gesucht haben. Die Suchmaschine hat daher Einsicht in unsere Interessen und Tätigkeiten. Doch nicht nur das!

Vielen von euch ist sicherlich bekannt, dass Google jedem eine kostenlose E-mail Adresse anbietet (G-Mail). Es ist euch aber sicherlich nicht bekannt, dass alle Mails die ihr auf diese Adresse bekommt und die ihr versendet gescannt und gespeichert werden. Google weiß alles über euren Email Verkehr und den Email Verkehr von denen, die euch E-mails schreiben, auch wenn sie gar kein Google Account haben.

Ein weiteres Beispiel: Google Desktop. Das ist ein Programm, mit dem ihr euren PC durchsuchen könnt. Was allerdings weitgehend unbekannt ist: Seid ihr mit dem Internet verbunden, so versendet Google Desktop Daten von eurem PC an Google, wo diese Daten wiederum gespeichert werden. Google hat dann Einsicht in eure persönlichen Daten. Eine Katastrophe für den Datenschutz.

Viele von euch haben, ob sie es wissen oder nicht, in ihrem Internet Browser die Google Toolbar installiert. Sicherlich wisst ihr aber nicht, dass ihr dadurch Google bekannt gebt auf welchen Seiten ihr zu welchem Zeitpunkt wart.

Wie man sieht weiß Google beinahe alles den durchschnittlichen Internetbenutzer. Die Standpunkte der Server auf denen die Daten gespeichert sind, sind dabei aber unbekannt. Man bedenke die Konsequenzen, wenn Google anfangen würde, diese Daten zu missbrauchen!

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Was kann man tun?

Nun, auch wenn sich das alle sehr beunruhigend anhört, so ist doch noch nichts gravierendes durch Googles Politik passiert. Experten verlangen jedoch die Zerschlagung von Google, da sich die Geschäftsfelder von Google auf weit mehr als nur Internetsuchen ausgebreitet haben. Man nennt sagt unsere Gesellschaft werde zur Google Gesellschaft. Man muss sich fragen, ob man diese Entwicklung unterstützen möchte oder nicht.
Man sollte jedenfalls nicht blind auf Google vertrauen, sondern aufpassen, wie man mit seinen Daten umgeht. Es gibt durchaus ebenbürtige Alternativen zu Google. Yahoo oder MSN liefern ebenfalls sehr gute Suchergebnisse. Etwas mehr Gleichgewicht in diesem Markt würde dem Internetnutzer sicherlich nicht schaden.

Zahlen basieren auf Stand 2007/2008

Quelle: Video

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Rede: „In Google we trust”
Wissen verdoppelt sich, wenn man es teilt.
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