Christiane F. – Wir Kinder vom Bahnhof Zoo
Klassenarbeit Deutsch – Erörterung

Christiane Vera Felscherinow wird am 20. Mai 1962 in Berlin geboren. Sie zieht im Alter von 6 Jahren mit ihren Eltern und ihrer 1Jahr jüngeren Schwester von einer ländlichen Gegend nach Berlin. Ihre Eltern erhoffen sich in Westberlin ein besseres Leben. Doch all die Träume der besseren, größeren Wohnung, des gut bezahlten Jobs der Eltern, des wunderschönen Kinderzimmers und der modernen schicken Hauptstadt zerplatzen. Stattdessen zieht die Familie Felscherinow in eine kleine Wohnung in die dreckige Trabantensiedlung von Neukölln-Gropuisstadt. Dort lebt Christiane nach dem Motto :,, Alles was erlaubt ist ,ist langweilig und alles was verboten ist, macht Spaß.“ . Der Vater schlägt aus Frust die Kinder, wird übergriffig seiner Frau gegenüber, die Ehe der Eltern zerbricht, die Schule stellt sich Christiane ganz anders vor und in der Gropiusstadt ist eine normale Kindheit durch all die Verbote quasi nicht möglich. Durch all diese Probleme, die es bei ihr Zuhause gibt, will sie weg von Zuhause, hat eine Menge Illusionen und hofft, dass durch Drogen ihr eine neue Tür geöffnet wird. Mit 12 Jahren geriet sie erst ,,nur“ in Kontakt mit leichten Drogen (d.h. LSD, Cannabis, u.s.w.). Doch als sich die Probleme verschärfen und ihr Freund Detlef sich schon, wie die meisten Jugendlichen in ihrem Umfeld, Heroin spritzt ,wird sie auch bald ( mit 13 Jahren ) zur Fixerin. Die junge Beziehung wird von aussichtsloser Abhängigkeit geprägt. Um den teuren Stoff zu finanzieren geht sie im Alter von 15 Jahren mit ihrem Freund auf dem ,,Babystrich“ am Kurfürstendamm und im Bahnhof Zoo anschaffen. Ein Journalist fragt sie bei einer Gerichtsverhandlung, ob sie ihm nicht ein Interview geben will, sie willigt ein und wird über 2 Monate fast täglich interviewt. Aus diesen Interviews wird am Ende das Buch ,,Wir Kinder vom Bahnhof Zoo“. Das Buch wird zur Pflichtlektüre deutscher Gymnasien und in mehr als 15 Sprachen übersetzt.

Die Autoren dieses Buches waren zwei Journalisten, die Grundlage dieser Lektüre waren die Interviews die ihnen Christiane F. gab. Es ist unklar wie viel von diesem Lebensbericht übertrieben wird und wie viel der Realität entspricht. In ,,Wir Kinder vom Bahnhof Zoo“ werden die schönen Momente genauso so berührend und präzise geschildert wie die scheußlichen und hoffnungslosen. Erst am Ende des Buches löst sich der Kreislauf des Abwechseln von Drogenmissbrauch und Entzug auf und es scheint so, als würde Christiane ihr Leben in den Griff bekommen. Falls man also das Ende gar nicht oder nur flüchtig liest, könnte man zu einer falschen Einsicht kommen. Aufgrund des Drogenkonsums erscheint Christiane Felscherinow sehr bindungsgestört und schnell reizbar, das könnte von Drogen abschrecken. Die Beziehung zu Detlef verleiht den traurigen, hoffnungslosen Momenten in ihrem Leben, die in dem Buch geschildert werden, noch etwas positives und schönes. Umso erschütternder ist es festzustellen, dass es doch nur eine Drogenbeziehung war und das Drogenabhängige nicht im Stande sind, wirkliche soziale Bindungen einzugehen. Abschreckend wird außerdem nur Heroin dargestellt. Die anderen, auch ,,Babydrogen“ genannt, werden regelrecht verharmlost. Da man selber vielleicht noch keinen Kontakt mit Drogen dieser Art gehabt hat, könnte man zu der selben Einsicht kommen und um mutig zu erscheinen oder um einfach dazu zu gehören Haschisch, LSD, u.s.w. probieren. Die Handlung und die Umstände sind so krass und manchmal auch klischeehaft dargestellt, dass all das nicht unbedingt ernst genommen wird. Man könnte denken ,dass man in so eine Situation nie gelangen könnte oder das die Realität ganz anders aussieht, was auch nicht gerade abschreckend wirkt.

Ich denke, dass Drogenprävention viel mehr bedeutet als nur dieses Buch zu lesen und es gründlich im Unterricht zu behandeln. Diese Lektüre kann eine total andere Wirkung auf verschiedene Personen haben. Abschreckend wirkt es vielleicht auf einige Jugendliche. Reine Abschreckung ist aber ein höchst unwirksames Mittel bei der Vorbeugung von Abhängigkeit. Ob das Buch nun zur Drogenprävention dient oder nicht, darüber gibt es verschiedene Meinungen. Doch Christiane F. sagt in einigen Interviews (heute) eindeutig ,,Nein“. Außerdem halte es einen bereits drogensüchtigen Menschen nicht vom Drogenkonsum ab.
Dieser Meinung schließe ich mich an.

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wir kinder vom bahnhof zoo
Wissen verdoppelt sich, wenn man es teilt.
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