Fabers Verhalten zu Hannas Schwangerschaft

Max Frischs Bericht „Homo Faber“, im Jahre 197 erstmals veröffentlicht, beschreibt das Leben des Schweizer Ingenieurs Walter Faber, dessen Handeln von seinem rationalen Weltbild stark geprägt ist. Als der Protagonist nach einem Flugzeugabsturz in der Wüste Mexikos gestrandet war, trifft er auf Herbert Hencke, dem Bruder seines Jugendfreundes Joachim Hencke, der in der Zwischenzeit Fabers Jugendliebe Hanna geheiratet hat. Zusammen mit Herbert beschließt er, Joachim zu besuchen. Die Fahrt durch den Dschungel zu Joachim wird für Faber immer mehr zu einer Reise in die eigene Vergangenheit. Gezwungen durch die Konfrontation mit Joachim und Hanna beginnt er Herbert über seine gescheiterte Beziehung zu Hanna zu erzählen Dabei kommt er unausweichlich auf die Schwangerschafts Hanna zu sprechen. Hanna erzählte ihm plötzlich, sie sei schwanger. Faber, wie üblich, reagierte sachlich und rational. Im Gespräch fällt deutlich au, dass Hanna und Faber auf zwei völlig verschiedenen Ebenen kommunizieren und so aneinander vorbeireden. Hanna erwartet bei Faber Freuden für das Kind, sie sucht nach Emotionen. Faber geht überhaupt nicht auf Hanna ein, er reagiert gewohnt sachlich und fragt sie erst nach einem Arztbesuch. Das Gespräch spitzt sich im Verlauf immer mehr zu, den Höhepunkt erreicht es, als Faber sagt: „wenn du dein Kind haben willst, dann müssen wir natürlich heiraten“. Dieser Satz ist ein Trennungsgrund. Fabers Wortwahl ist sehr ungünstig ausgefallen, da er zum Einem von Heiraten müssen redet, also keiner freiwilligen Heirat aus Liebe, wie es sich eher Hanna wünschte, und zum anderen die Formulierung „Dein Kind“, mit der er sich unbewusst von dem Kind distanziert. Hanna, die schon eine sehr große Bindung zu dem Kind aufgebaut hat, missversteht die Aussage und glaubt ihrerseits, dass sich Faber absichtlich von dem Kind distanziert. . Durch dieses aneinander Vorbeikommunizieren konnte es zwischen Hanna und faber zu keiner Klärung kommen, insgesamt bildet das Streitgespräch um ihr Kind einen wesentlichen Trennungsgrund, wie Faber am Ende des Rückblickes auch einräumt („Dein Kind, statt zu sagen:Unser Kind. Das war es, was mir Hanna nicht verzeihen konnte“).

Homo Faber
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