Entwicklung der Inquisition:
– Die Inquisition entstand am Anfang des 13. Jh. (Beweggrund war die Entstehung von Abweichenden christlichen Lehren)
– Zunächst wurden nur Bischöfe dazu eingesetzt (wenig Erfolg, Bischöfe taten nur wenig gegen Laienpredigt und Abweichler)
– Erstmalige Berufung von „Inquisitoren“ unter Gregor IX (Inquisitoren = päpstliche Gesandte zur Wahrung der „wahren“ christlichen Werte)
– Einsatz von Inquisitoren nur bei Bedarf (Die Inquisition war noch keine Behörde, sondern der Papst schickte bei Bedarf Inquisitoren aus, die Ketzer ausfindig machen sollten)
– 1252 wurde die Folter eingeführt (hierbei galt die Einschränkung, dass dem Gefolterten keine bleibenden körperlichen Schäden zugefügt werden dürfen z.B. Verstümmelungen)
– Die Form der Inquisition änderte sich im 16Jhd. (Unter dem Einfluss der Reformation wurde die Inquisition zunehmend von staatlichen Organen übernommen)
– Es entstehen Inquisitionsbehörden (Spanien, Italien und Portugal haben jeweils eine eigene Inquisition als bleibende Einrichtung)
– Das Ende der Inquisition fand 1905 statt (Die römische Inquisition wurde von Papst Pius X zum Sacrum Officium umgewandelt)

Inquisition im Allgemeinen:
– Wurde zur Verfolgung von „Ketzern“ geschaffen
– Die Prozessform war das „Inquisitionsverfahren“ (stellt entgegen der häufigen Meinung in Teilen sogar eine Modernisierung im Gegensatz zu anderen mittelalterlichen Prozessmethoden dar; basiert auf rationaler Beweisfindung, d.h. keine Gottesurteile o.ä.)
– Hatte wenig Anteil an der Hexenverfolgung (nur vereinzelt wurden von Inquisitoren Hexenprozesse geführt, der Hauptteil der Hexenprozesse fand vor weltlichen Gerichten statt)
– Die Härte der Strafen variierte (Teilweise überhaupt keine Todesurteile, noch nicht einmal Kerker, teilweise 82% Hinrichtungen)
– Das Ausmaß von Folter unterschied sich nicht von den weltlichen Gerichten dieser Zeit (Im Gegenteil, teilweise wurde komplett darauf verzichtet)

Das Inquisitionsverfahren:
– Heißt so viel wie Befragung oder Untersuchung
– Wurde im 13 Jh. Unter Papst Innozenz III entwickelt
– Ursprünglich für den Innerkirchlichen Bereich konzipiert
– Entwickelte sich zur Verfahrensform der kirchlichen Inquisition
– Gab dieser ihren Namen
– Sachbeweise waren nicht zugelassen
– Der Beweis musste durch Zeugenaussagen erbracht werden
– Geständnis war das Ziel
– Durch diese Methoden zogen sich die Verfahren oft lange hin
– Folter wurde erst später im 13 Jh. zugelassen unter Papst Innozenz IV.
– Einschränkung das bei der Folter keine bleibenden Schäden entstehen dürfen
– Trotz Folter ist die Verfahrensart ein Modernisierung, da Gottesurteile nicht mehr zugelassen wurden
– Die rationale Beweisführung steht im Vordergrund
– Erstmals wurden Verfahren unter dem bei sein von Zeugen protokolliert
– Das Vermögen der Verurteilten wurde an die Inquisition Übergeben
Richter ist nicht unparteiisch
– Keine Gewaltenteilung, also der Richter kann das von ihm gewünschte Ergebnis immer erreichen
– Durch Einsatz der Folter kann jedes Geständnis erreicht werden
– Oft sind die Richter auf eigenes Interesse aus
– Der Kläger war vollkommen Anonym und vom Richter verkörpert
Oft wurde der Angeklagte Verleumdet und dann durch Folter geständig gemacht
Die Spanische Inquisition:
-Thomes de Torquemada organisierte sie
– wurde 1478 gegründet
– war eine feste, staatliche Organisation (im Gegensatz zu allen vorherigen Maßnahmen, die keine festen Einrichtungen waren)
– wurde geschaffen gegen Juden und Muslime (Conversos genannt; konvertiert, aber unter Verdacht noch jüdische Praktiken zu haben)
– von 1478 bis 1530 wurden vor allem Juden verfolgt (90% der Angeklagten waren Juden; in manchen Fällen wurde bis 82% aller Prozesse mit dem Todesurteil beendet, die Schätzungen der Opferzahlen schwankt zwischen 1500 und 12000 allein 1482-1530)
-Wandlung mit der Zeit, weniger jüdische Angeklagte
– Spätere Zahlen belaufen sich auf ca. 1,8% Todesstrafen ( von über 40000 Prozessen „nur“ 826 Todesurteile)
– Besondere Prozessart: Autodafé (wird auch im Buch erwähnt, öffentliches Verfahren auf einem Platz, wo Urteilsverkündung und Vollstreckung unmittelbar aufeinander folgen)
– Keine Todesstrafe für geständige Ketzer (Strafen: z.B. Einzug des Vermögens [sehr häufig, da die Inquisition sich aus dem Vermögen der Ketzer finanziert], tragen des Bußkreuzes, Pilgermärsche)
– letzte Judenhinrichtungen 1721-1725 (160 Hinrichtungen)
– Abschaffung 1826, nach 356 Jahren bestehen
– viele unmenschliche Taten wurden Erfunden (polit. Gegner Spaniens, Zunahme nach der fran. Revolution)

Parallelen zum Buch:
– Autodafè erwähnt auf Seite 14 (Schauprozess bei dem die Verurteilten erst das Urteil empfangen und Direkt im Anschluss hingerichtet werden, alles auf einem öffentlichen Platz, Verbrennung findet gemeinsam mit den Gebeinen verstorbener und Abbildern statt)

Folter Infos:

Hochziehen der Arme hinter dem Rücken -> Auskugeln der Schultergelenke, anschließendes Hochziehen des ganzen Körpers und somit Belastung der ausgekugelten Gelenke

Feuerrädern: Der Gefolterte wurde an ein Rad gebunden und dann durch glühende Kohle und Nägel gezogen (auch eine Art der Hinrichtung)
Verhörstuhl: Wenn der Befragte nicht die gewünschte Antwort gibt, werden die Gurte enger gezogen und die Dornen stechen ins Fleisch.
Strecken:
Das Opfer wird auf einen Tisch gelegt und mit den Beinen am unteren Ende befestigt, während die Arme mit einem Seil umwickelt wurden, dass an einem Handhebelrad befestigt war. Dann wurde der Zug auf das Seil erhöht, was dazu führt, dass die Gelenke überdehnt werden oder, dass die Knochen aus den Gelenken gelöst werden. Öfters wurde die Streckbank auch mit anderen Foltern verbunden, wie Zangen und glühenden Kohlen.

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Inquisition – Referat (Stichpunkte; Bezug teilweise auf
Wissen verdoppelt sich, wenn man es teilt.
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