Deutschinterpretation

Das Meer nicht mehr

Die Kurzgeschichte „Das Meer nicht mehr“ von Marie Luise Kaschnitz wurde 1970 verfasst
Und behandelt das Thema der Umweltbedrohung speziell bezogen auf das Verschwinden des Meeres. Im Handlungsverlauf wird das Bild beschrieben, das sich zeigt, wenn das Meer
Verschwunden ist und die damit zusammenhängenden Folgen werden dargestellt.
Die Kurzgeschichte ist vor allem durch ihre schwere Verständlichkeit gekennzeichnet, die
Aufgrund komplizierter Sprache und zahlreichen Satzbrüchen verursacht ist.
Die Kurzgeschichte lässt sich in 2 Teile gliedern.

Im 1.teil geht es um den Vergleich mit der vorherigen Situation.
Zunächst einmal wird der Leser durch das Personalpronomen in Zeile 1: „wir“ mit auf eine
Gedankenreise genommen, was auch Konzentration bedeutet, die auch beim Lesen
Der Kurzgeschichte von Bedeutung ist. Zudem lässt sich an Zeile 1: „Vorzustellen wir gingen den alten Weg dünenüber zum Meer“ erkennen, dass eine Beschreibung der Natur folgen wird und sich die Kurzgeschichte nicht auf gewisse Personen fokussiert. Anhand der Inversion in Zeile 2: „es wäre das Meer nicht mehr da kein Salzhauch käme entgegen“ wird der Vergleich zur vorherigen Situation gestellt und die zentrale Aussage des Textes wird gemacht, nämlich dass das Meer nicht mehr da ist. Aufgrund der Verwendung des Konjunktivs: „wäre“ und „käme“ wird die Möglichkeit dieser Situation noch einmal deutlich
Und der Aspekt der Gedankenreise untermauert, da sich diese Verbformen auch den ganzen Textverlauf Bestand haben. Anhand des Satzbruches in Zeile 3: „es hingen die zeltplanen schlaff nicht glitzerte unabsehbar der alte Tanzplatz“ und dem hier fehlenden Komma wird das Verständnis des Textes stark beeinträchtigt und das Abnormale der Situation des fehlenden Meeres deutlich. Die Personifizierung in Zeile 3 u.4: „und wellen
Nicht kämen gezogen und überschlügen sich.“ Betonen schließlich die sonstige Lebend-
igkeit des Meeres, die jetzt völlig der Ruhe gewichen ist, was durch die Inversion widergespiegelt wird.

Im 2.Teil der Kurzgeschichte wird nicht mehr der Vergleich behandelt sondern die derzeitige Lage beschrieben, was durch die Konjunktion:“Stattdessen“ gezeigt wird.
In den folgenden Zeilen 4-6 wird die Sehnsucht nach dem Wasser verdeutlicht und
Die Realisation wie abhängig man vom Wasser ist. Die Alliteration in Zeile 4:
„eine Grube stinkenden Schlammes mit Fischleichen“ zeigt die drastischen Folgen
Eines Wasserverlustes, die durch die Ortsangabe in Zeile 5: „von hier bis Afrika“ noch mehr dramatisiert werden. Die folgende Formulierung in Zeile 6: „und wir glaubten ein wenig weiter müsste noch sein was wir suchten“ verdeutlicht schließlich dem Leser wie leichtsinnig wir mit dem kostbarsten unseres Lebens umgehen und uns den Folgen unseres Umweltverhaltens überhaupt nicht bewusst sind, was sich in dem sinnlosen Suchen widerspiegelt. Dieser Aspekt wird durch die Metapher in Zeile 6: „wenn auch nur ein Auge ein Rest“ schließlich noch einmal untermauert. Anhand der Inversion in Zeile 7: „und gingen auf Stelzen mühsam und kämen vorüber an den Schiffen auf Grund gesetzten verfaulenden Robben.“ Bildet sich in den Vorstellungen des Lesers ein grässlicher Anblick des Meeresgrunds, was der Autor durch die drastischen Formulierungen, wie hier: „verfaulenden Robben“ provoziert. Außerdem verdeutlicht
Diese Textstelle, die auch durch Satzbruch und fehlendem Komma gekennzeichnet ist ,
das Chaos der Wirklichkeit, das dem Leser in diesem Moment bewusst wird.

Die letzten 3 Zeilen sind von Inversionen, fehlender Zeichensetzung und Satzbrüchen
Gekennzeichnet, was die Verständlichkeit beeinflusst. Die Personifizierung in Zeile 9:
„Und es sänke indessen die Sonne das Finstere schmatzte und würfe Blasen und
Söge uns ein am ende.“ Verdeutlicht vor allem Eins, nämlich die Hilflosigkeit des Menschen
Ohne Wasser und ohne Licht. Das menschliche Dasein ist ohne Wasser und ohne Licht
Nicht möglich, die vollkommene Abhängigkeit besteht. Diese Personifizierung betont
Deshalb die Bedrängung des Menschen durch die Finsternis und die uns schließlich
Einsaugt. Am ende bleibt nur noch eins, was die Metapher in Zeile 9/10: während das Meerauge Mondauge aufzöge eisig am Himmel“ verdeutlicht, nämlich der Mond,
der über der Erde trohnt und in keiner Weise von der Erde abhängig ist, was durch
das Adjektiv: „eisig“ letztendlich noch einmal unterstrichen wird.

Ich finde Marie Luise Kaschnitz macht dem Leser hier sehr eindrücklich deutlich,
was eine solche naturelle Veränderung bewirken kann und so wird dem Leser deutlich,
was für hilflose und abhängige Wesen wir doch sind. Sie warnt vor Überheblichkeit und Leichsinn gegenüber der Natur und zeigt durch ihre Verwendung der Stilmittel das vielen Menschen überhaupt nicht bewusst ist, was für ein Chaos und Elend die Folgen
des Verschwinden des Meeres sein können, denn das für uns erscheinende „Abnormale“
ist in diesem Falle pure Wirklichkeit.

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Das Meer nicht mehr -Interpretation
Wissen verdoppelt sich, wenn man es teilt.
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