Inhaltsangabe / Exzerpt aus „Peter Wapnewski: Gedichte sind genaue Formen“
- stellt Fragen an die Thematik
- „Urgliederung“ der Dichtung in:
- Gedicht (Lyrik):
o stilisiert
o egozentrisch - Roman (Epik):
o erzählend
o objektiv - Drama (Dramatik):
o pluralistisch
o „Ich“ nahezu aufgehoben - Gattungszwänge und -grenzen lösen sich jedoch auf
- erste These:
o Lyrik kennzeichne sich durch stilisierte Knappheit (Form) und starke Egozentrik (Gegenstand) - zweite These:
o heutzutage sei Lyrik oft nur verkappte Prosa
o Form allein reicht nicht; Form muss Kunst sein - Autoritätsargument Adorno:
o (begleitet von vielen Phrasen über Auschwitz)
o große Kunstwerke -> an fragwürdigsten Stellen Glück
–> Un-Form ist genauso Kunst wie Form - Gedicht ist Gegenteil von Beliebigkeit
–> sobald ein Wort verrückt wird bzw. rhythmische Nuancen verändert werden: Gedicht aus den Fugen geratend - Gedicht gebunden an Klang, Reim, Rhythmus, Metrum, Strophe & Bild
- Durch Form eigentliche „Kunstgestaltung“
–> manche Leser erkennen es, manche nicht (Goethe) - Leser ist Mit-Autor des von ihm Gelesenen
- Nicht kreativer Leser wird lediglich „an den Stoff treffen“
- Form ist Substanz (keine Verschönerung, Abdeckung oder Oberfläche)
–> das „Außen“ ist der Kern - neue Wertigkeit hat Gedicht erlangt durch Form
- durch andere formale Varianten: andere Begriffe hervorgehoben, neu bestimmt etc.
- Carlo Schmidt bekam zum Geburtstag Bände mit Gedichten; Lieblingsgedichte der Freunde –> interessant zu sehen, wer was wählte
- Vermutung Wapnewski’s: Keine der Gedichte gehörte dem „Ungefähren“ an (moderne Gedichte)
- „Glück“ des Gedichts ist an Form gebunden, ist in moderner Lyrik nicht gegeben; nicht konservativ, sondern nötig für gelungene Lyrik
- (Bsp. Für Lyriker unserer Zeit, die gut sind, siehe Zeile 115 f.)
- Neues ersetzt Altes, ABER (wenn Gedicht nicht „bequeme Ausweichmarke“ werden soll) braucht es konstituierende Moment
- Weitere Bsp.: siehe Zeile 123 ff. („andere Große, die eher die großen anderen sind“!!!)
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Gedichte sind genaue Formen