I.Die Literaturpolitik in Deutschland nach 1930
1.Ausgrenzung missliebiger AutorenDie NSDAP forderte bereits 1922, dass gesetzlich gegen Literatur, Kunst und Veranstaltungen vorgegangen wird, wenn der Inhalt negativen Einfluss auf das Volksleben ausübt. Die SA veröffentlichte schließlich 1932 eine Liste mit verwarnten Autoren.
2.BücherverbrennungEine Schwarze Liste wurde erstellt, die die Verbrennung der marxistischen und jüdische Bücher eineleitete . Diese Liste diente zur Reinigung von Bibliotheken und anschließende symbolische Bücherverbrennung unter dem Motto „Wider den undeutschen Geist“. Bei der sog. „Säuberung“ war stets die Geheime Staatspolizei dabei.
3.Reichschrifttumskammer (RSK)RSK war eine von sieben Unterabteilungen der Reichskulturkammer, die von Joseph Goebbels 1933 gegründet wurde. Schrifttum soll das ausländische Wort Literatur ersetzen. Die RSK sorgte dafür, dass Mitglieder wie Kommunisten, Juden, Pazifisten und Sozialdemokraten als „ungeeignet“ ausschlossen wurden und damit ihren Beruf nicht mehr ausüben durften. Die RSK verbot Schriften, die das „nationalsozialistische Kulturwollen“ gefährden, zu verkaufen, in Bibliotheken zugänglich zu machen und zu schreiben.
II.Literatur in Deutschland und Exilliteratur
1.Literatur im Dienst der Nationalsozialisten
Die Nationalsozialisten förderten durch Literaturpreise eine Literatur, die den zentralen Inhalten ihrer Weltanschauung und ihrer Ideologie Ausdruck verlieh.
Das Schrifttum der Nazis wurde teilweise von Werken, wie Gedichte, Lieder und Geschichten umgeschrieben.
Durch die Literatur wurde die Lebensideologie im 3. Reich widergespiegelt.
Kriegs- und Heldendarstellungen:
Dies war die bekannteste und wichtigste Literatur im Nationalsozialismus. Kriegsromane verherrlichten die Fronterlebnisse aus dem Ersten Weltkrieg.
Richard Euringers “Fliegerschule 4, ein Buch der Mannschaft” galt als Gegenentwurf zu Erich Marias Antikriegsroman “Im Westen nichts Neues”. ->Mäuse
Siedlerromane:
Diese berichteten vom Leben deutscher Siedler in den Ostgebieten.
Hans Grimms Roman “Volk ohne Raum” diente den Nationalsozialisten als Begründung ihrer Lebensraum-Politik.
Heimat- und Bauernromane:
Diese Romane sollten die nationalsozialistische Volksgemeinschaft darstellten.
Hans Friedrich Blunck schreibt über eine auf Tradition gegründete Blut- und Bodenideologie.
Lyrik:
Die Lyrik wurzelte meist auf der Zeit des Kaiserreich.
Historische Romane:
Diese hatten meist Krieg als Thema und als Protagonisten wurden charismatische Führer gewählt.
2.„Innere Emigration“
Viele Schriftsteller, die kein Anhänger des Nationalsozialismus waren, blieben im Land und wurden somit zur „Inneren Emigration“ gerechnet. Sie schrieben illegal für die Schublade oder über unpolitische Themen. z.B Erich Kästner, Otto Dix.
3.Exilliteratur
Unzählige Autoren gingen ins Exil, weil ihre Schriften gegen den Nationalsozialismus gerichtet waren. Jedoch emigrierten manche aus Protest, weil man ihre Werke im deutschen Reich lobte.