ICH

Zuerst einmal: Was wird als ICH bezeichnet?
Der Begriff ,,ICH“ beschreibt die individuelle Identität einer einzelnen Person, das separate unabhängige Selbst des Sprechers.
Doch existiert dergleichen in der heutigen Gesellschaft überhaupt noch?
Hat man als normaler Mensch eine reelle Chance als Individuum zu leben, unabhängig und frei ein wirkliches ICH zu entwickeln?
Der Mensch in der heutigen Zeit wird stark von der Gesellschaft als Ganzes beeinflusst. Gesetze, Idealbilder, Erwartungen und Druck bestimmen unser Selbst wesentlich. Fragt sich nicht jeder jeden Tag wieder, ob er etwas falsch machen könnte? Setzen nicht viele Menschen Erwartungen in einen? Und was ist, wenn wir diese Erwartungen nicht erfüllen können?
Wir vom Ideal der Gutmütigkeit, Unabhängigkeit der starken Person mit Führungsqualitäten abweichen?
Wir sind Gefangene. Gefangene der heutigen Gesellschaft. Wie soll es unter all diesen Faktoren möglich sein, als eigenständige Person präsent zu werden? Fristen wir unser Leben als Wesen, das eigentlich für anderes bestimmt war? Spielen wir nur eine Rolle die uns zugeteilt worden ist, alle Umstände außer Acht gelassen?
Wie ein Kokon spinnen sich die Eingrenzungen unserer scheinbar unantastbaren Freiheit um uns. Wir können uns nicht voll entfalten, vielleicht unser Potenzial nicht voll ausschöpfen.
Wie soll der Mensch weiter der Evolution folgen, wenn es schon an dieser banalen Sache scheitert?
Das ICH, selbst wenn es existierte, ist es greifbar? Ich denke nicht.
Kann man es verändern? Das kommt auf den Menschen selbst an und auf die obigen genannten Faktoren.
Doch das ICH hat fließende Grenzen. Es ist bloß ein einzelner Punkt, welcher sich ändern muss, und schon können diese Grenzen verwischen. Es steht auf Messers Schneide, ob man ,,die gute Paula oder die böse Paula ist“². Das ICH ist im ständigen Wandel. Das äußerliche sowie das innerliche. Gesichter treten in unser Leben, bewirken eine Veränderung, ziehen spurlos an uns vorbei, doch am Ende verschwinden sie wieder und Neue treten an ihrer statt.
Wir sind gefangen zwischen unseren Gefühlen. Liebe. Trauer. Zorn.
Es gibt einen Auslöser. Wir verlieben uns oder verspüren Zuneigung zu jemanden. Diese Zuneigung macht uns verletzlich. Dann kommt die Trauer…oder der Zorn.
Doch sollten wir nicht alle Gefühle gleichzeitig empfinde können? Denn gibt es nicht immer mehrere Standpunkte von denen die Dinge betrachtenswert und vor allem Beachtung finden müssen? Könnten wir diese Barriere überwinden, so könnten wir endlich unser ICH verwirklichen.
In so vielen Wörtern kommt das Wort ICH vor. VerwirklICHen. Kommt es aus uns Selbst? Doch wäre es nicht arrogant, ja bezeichnend dies zu sagen? Der Mensch, aus ihm kommt es. Das ist unsere Einstellung. Wir denken wir wären das Bedeutenste dieses Planeten.
Gibt es nun ein ICH? Ist es eine Erfindung der Philosophen? Oder ist es einfach nur ein Sinnbild für etwas Größeres was der menschliche Verstand nicht zu fassen vermag?
Bin ich ICH?

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Mein ICH
Wissen verdoppelt sich, wenn man es teilt.
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