Katheterismus der Harnblase
• Ärztliche Anordnung und Tätigkeit.
• Suprapubische Blasenpunktion / Suprapubische Fistel (SPF) » ausschließlich
ärztliche Tätigkeit.
• Transurethraler Katheter » darf vom Arzt delegiert werden.
Indikation
Diagnostische Zwecke » Restharnbestimmung
• Bakteriologische Untersuchungen.
Therapeutische Zwecke » Blasenentleerungsschwierigkeiten
• Spül- bzw. Instillationsbehandlungen
(Instillation = Einbringen eines Medikaments)
Anforderungen an den Katheter
• Besteht aus Spitze, Schaft, Ableitungstrichter (PVC).
• Verweilkatheter hat einen auffüllbaren Ballon.
• Aus Latex ® Liegezeit max. 5 Tage
• Aus Silikon-Latex ® Liegezeit 7 – 10 Tage.
• Einmalkatheter, Verweil- oder Dauerkatheter (2 Wege), Spülkatheter (3 Wege).
• Melatonkatheter (beide Geschlechter).
• Tiemankatheter (Mann).
• Auswahl der Katheter richtet sich nach dem Zweck.
• Durchmesser des Katheters wird in Charriere (ch) gemessen, 3 ch = 1 mm.
• Bei Frauen ® 12 – 14 ch
• Bei Männern ® 16 – 18 ch
Anforderungen an den Auffangbeutel
• graduiert (Gradeinteilung)
• Einfacher Beutel bei jedem Wechsel erneuern » sehr infektionsanfällig
• Geschlossenes System mit Ablaufvorrichtung und Rücklaufventil
• Unter Balsenniveau halten.
Legen eines transurethralen Dauerkatheters
• Aseptische Bedingungen
• Geschlechtsspezifisch arbeiten.
• Schaffen einer entsprechenden Arbeitsfläche
Material »
• Katheterset
• 2 Katheter
• Ablaufsystem
• Material für die Intimtoilette
Durchführung bei der Frau
• Information
• Durchführung mit 2 Pflegekräften.
• Wahrung der Intimsphäre.
• Intimpflege durchführen (lassen).
• Richtig positionierte, ausreichend große Arbeitfläche schaffen.
• Händedesinfektion
• Sterile Arbeitsfläche schaffen.
• Patientin liegt auf dem Rücken, evtl. Kissen unter das Becken legen.
• Beine aufstellen und spreizen (lassen).
• Schutzunterlage unter das Gesäß legen.
• Mit Lochtuch abdecken (Vagina gut sichtbar und zugänglich).
• Handschuhe anziehen.
• Katheter mit Auffangsystem verbinden.
• Auffangschale auf Unterlegtuch abstellen.
• Katheterhülle als Auffangbeutel benutzen.
• Tupfer mit Desinfektionsmittel tränken.
• Große und kleine Schamlippen von ventral nach dorsal mit jeweils 1 Tupfer desinfizieren (Schamlippen bleiben gespreizt bis Katheter eingeführt ist).
• Harnröhrenöffnung desinfizieren.
• Einen Tupfer auf die Vaginalöffnung legen.
• Einwirkzeit beachten (Betaisadonna = 1 Minute).
• Katheter einführen bis Urin fließt
• Ca. 2 cm weiter einführen.
• Blocken des Katheters mit Aqua dest.
• Katheter auf Blasengrund zurückziehen (Verschluss der Harnröhre).
Nachsorge
• Intimbereich reinigen und trocknen.
• Bequeme Lagerung, nach Befinden und Wünschen den Bewohner fragen.
• Material entsorgen, aufräumen.
• Dokumentation: wann, welcher Katheter, nächster Wechsel (mit Datum), Urinmenge
bei Einmalkatheterismus dokumentieren.
Katheterwechsel
• Händedesinfektion und Handschuhe anziehen.
• Ballon mit 20 ml. Spitze entblocken.
• Zellstoff in eine Hand nehmen.
• Katheter vorsichtig ziehen.
• Katheterspitze mit Zellstoff umwickeln.
• Handschuh drüber stülpen
• Katheter und Urinauffangsystem entsorgen.
• Keine Gewalt anwenden.
Pflege bei liegenden transurethralen Katheter
• Dauerkatheter auf Durchgängigkeit prüfen.
• Vor Pflegemaßnahmen Händedesinfektion.
• Zur normalen Intimpflege 2 mal täglich Harnröhreneingang und Katheter mit
Schleimhautdesinfektionsmittel desinfizieren.
Hygienischer Umgang mit Urinableitungssystem.
• Handschuhe tragen.
• Ablassschlauch immer in die Halterung stecken.
• System nie auf den Fußboden legen.
• Katheter und Ablaufsystem nicht trennen.
• Abknickung, Zug und Kompression auf das System vermeiden.

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Katheterismus der Harnblase
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