Wenn man beginnt, sich mit dem Tod auseinander zu setzen, sollte man erst einmal fragen: Was Tod eigentlich bedeutet? Dies ist eine sehr komplexe Frage und es lohnt sich darüber ein Leben lang nachzudenken und sich auch immer wieder Notizen zu machen. Denn der Gedanke und der Umgang mit Tod ist immer ein anderer, ist einem ständigen Wandel unterworfen.
In der Mythologie wird der Tod zum Teil als der Bruder des Schlafes gesehen. Er hat so nicht mehr die bedrohliche Gestalt wie der mittelalterliche Sensenmann. Aber wenn man Tod als Schlaf bezeichnet, dann kann es auch eine Art der Verdrängung sein. Es kann aber auch eine Welterkenntnis dahinter stecken, daß jede Veränderung im Leben für uns ein “kleiner Tod” ist, und es danach doch wieder weiter geht auf dem eigenen Lebensweg. Man bekommt Kinder oder verliert sie, man hat Freunde und verliert sie, man erlebt Krankheiten und übersteht sie, von Verletzungen bleiben Narben. Viele solcher einschneidenden Lebensveränderungen nennt man in der Literatur oder Mystik auch den “kleinen Tod”. So könnte man sagen, daß sowohl der Schlaf als auch jede Veränderung in unserem Leben mit dem Wort “Tod” benennbar ist. Nur das Tod wohl besser ausdrückt, das etwas unwiederbringbar und vorbei ist. Allerdings bliebt etwas zurück, nämlich die Veränderung, das Gelernte.
Und das Zurückbleiben ist, wenn wir mit dem wirklichen Tod eines Freundes, Bekannten oder uch eines fremden Lebewesen, konfrontiert werden, das eigentliche Problem. Nicht der Tod des anderen, sondern unser Zurückbleiben. So konnte sich dann auch ein Totenkult entwickeln, um etwas noch bleibendes zu schaffen, eine Erinnerung, aber auch, um die Würde des Todes und um die Würde des Menschen im Tod.

Funktionen des Todes: 1.Leid beenden=Erlösung
2.evolutionsbiologische Position, d.h.
Weiterentwicklung der verschiedenen Spezies
3.Strafe
4.Schicksal
5.Lebens Wert, Bedeutung verleihern
humanes Sterben: -Zeitpunkt des Todes ungewiss
-sofortiger Tod-kein Leiden
-Vorstellungen beeinflußt von humaner Erziehung
in der Gesellschaft
-kein Selbstmord

Zitate


Ach, wie glücklich sind die Toten.
(Friedrich Schiller)

Der ist elend, der den Tod wünscht;
noch elender aber, der ihn fürchtet.
(Kaiser Heinrich V.)

Tod, wo ist dein Stachel?
Hölle, wo ist dein Sieg?
(1. Kor. 1555)

Todesruf ist auch Lebensruf. Der Tod wird süß, wenn wir ihn bejahen, wenn wir ihn als eine der großen ewigen Formen des Lebens und der Verwandlung annehmen.
(Hermann Hesse)

Stirb‘ und werde.
(Meister Eckehart)

Alles außer Gott vergeht
(Rumi)

Wenn er erkennt, daß dieser Körper dem Schaum oder einem Spiegel gleicht … wird er dahin gehen, wo der König des Todes ihn nicht findet.
(Dhammapada)

Es gibt keinen Ort, an dem man sein Wahres (Ursprüngliches) Gesicht versteckenkann. Es wird nie verschwinden, sebst wenn das Universum zerstört wird.
(Ummon)

Warum willst du wissen, was du sein wirst, wenn du stirbst,
wenn du noch nicht weißt, was du jetzt bist?
(Ramana Maharshi)

Und so lang du das nicht hast,
Dieses: stirb und werde,
bist du nur ein trüber Gast
auf der dunklen Erde
(J. W. v. Goethe)

Leben und Tod gehören beide der Welt der Erscheinungen an, wohingegen die Existenz jenseits von beiden liegt.
Es besteht keine Notwendigkeit, in die andere Welt hinüberzugehen; denn obgleich man in der dieseitigen Welt lebt, ist man schon in der jenseitigen.
(Richard Wilhelm)

Der Sinn des Lebens ist, in jedem Augenblick ewig zu sein. Die einzig wahre Unsterblickeit ist jene, die wir schon in diesem Leben vollständig besitzen können. Persönliches Überleben ist irreal oder wertlos. Was wir brauchen, ist ein tiefes, nicht ein langes Leben
(Kurt Schleiermacher)

Wer nicht stirbt, bevor er stirbt,
verdirbt, wenn er stirbt
(Jacob Böhme)

Ich sterbe täglich
(Paulus)

Die nicht nach dem Sinn des Lebens suchen, vergeuden ihr Leben
(Ramana Maharishi)

Der neugeborene Säugling schreit und wir lachen,
der tote Mann lächelt und wir weinen, widersetzen uns dem Übergang,
widersetzen uns immer dem Übergang, der das Leben zur Ewigkeit macht
(Erica Jong)

Es hat keinen Sinn zu versuchen physisch unsterblich zu werden. Bedenken Sie das Wunder des Lebens an sich und sie werden sehen, daß Sie bereits angekommen sind. Wir brauchen eigentlich nichts weiter zu tun, als damit aufzuhören uns mit unserem Glauben an den Tod zu “töten”
(Fredric Lehrmann)

Jeder Tod ist selbst verursacht und somit eine Form von Selbstmord.
(Sondra Ray)

So, wie du glaubst, so wird dir geschehen.
(Jesus)

Jedes Menschen Tod verringert mich, denn ich bin in der Menschheit enthalten; und deshalb versuche nie herauszubekommen, wem die Glocke schlägt – sie schlägt für dich
John Dome

Gott ist jetzt für dich bereit. Und du sagst „morgen”?
Gott möchte dich genau in diesem Moment lieben, und du sagst „morgen”?
Das heißt die Existenz beleidigen und das hast du schon seit vielen Leben getan.
Das ist die Sünde, die eigentliche Sünde.
(Osho)

Tauche in Erfahrung ein, solange du noch lebst.
Denke daran, vergiß es nicht, solange du noch lebst.
Was du „Erlösung nennst,
gehört in die Zeit vor deinem Tod.
(Kabir)

2f9e1a24bdb043a6b2b6f4ed03404f4e - Was versteht man unter Tod
Was versteht man unter Tod
Wissen verdoppelt sich, wenn man es teilt.
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